Oftmals haben wir Gedanken und Meinungen, die auf den ersten Blick absolut plausibel erscheinen, jedoch beim zweiten Hinschauen ins Wanken geraten.

Solche Gedanken haben wir in jedem Lebensbereich und vermutlich jedem Thema - so eben auch im Zeitmanagement.

Ich bezeichne diese Gedanken als Irrtümer und in der heutigen Folge habe ich drei dieser Irrtümer zum Thema Zeitmanagement, zu denen ich mich gerne mit dir austauschen möchte.

Ich beantworte die Fragen:

Wie wichtig ist die App oder Werkzeuge im Allgemeinen, die du einsetzt?
Was ist das Herzstück im Zeitmanagement?
Wie muss ein Zeitmanagement-System aussehen?
Herzlich Willkommen zur Folge 39 der ZeitStyle Show: 3 Irrtümer des Zeitmanagements, die deine Produktivität drastisch reduzieren

Alle Informationen und das Transskript zu dieser Folge findest du wie immer auf meiner Webseite unter https://zeitstylecoach.de/039 für die heutige Folge 39.

Schön, dass du heute dabei bist. Lass uns direkt loslegen.

Irrtum Nr. 1: Ich brauche nur die richtige App, dann bin ich produktiv.

Wenn ich eines mit absoluter Überzeugung sagen kann, dann das: Egal, welche App ich genutzt habe, sie allein hat mich nicht produktiver gemacht.

Vielleicht warst du schon, oder bist es gerade, an dem Punkt, an dem du glaubst, dass du nur die richtige App oder die richtige Software finden musst, dann wirst du produktiv sein. Du liegst dem Irrglauben auf, dass das richtige Werkzeug deine Produktivität enorm steigern wird.

Und ja, es gibt sicher einige Beispiele, bei denen das so war. Doch im Kern sind Zeitmanagement- und Produktivitäts-Werkzeuge nicht so mächtig, wie man gerne glauben mag.

Es dreht sich vielmehr um deine Denk- und Verhaltensweisen.

Denn wenn du die Dinge, die in deiner ToDo-App stehen, am Ende nicht erledigst - aus welchen Gründen auch immer - hast du nichts gewonnen.

Du könntest die beste Aufgabenmanagement-Software nutzen, die ganz persönlich auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist und du wärst kein Fünkchen produktiver.

Natürlich können dich die richtigen Werkzeuge produktiver machen, keine Frage.

Doch, wenn du am Ende so ein Tamagotchi-Werkzeug hast, dass mehr Fürsorge braucht oder von dir bekommt als deine eigentlichen Aufgaben, hast du nichts gewonnen.

Achte also sehr genau, welche Werkzeuge du wirklich einsetzen musst und welche einfach nur nett sind, dich aber nicht wirklich voranbringen.

Mache eine Inventur deiner Apps und sonstigen Werkzeuge und überlege dir ganz genau, was dich davon wirklich produktiver macht und was vielleicht eher nur ein nettes Accessoire deines Zeitmanagements ist.

Irrtum Nr. 2: Im Zeitmanagement dreht sich alles um Priorisierung und Planung.

Priorisierung und Planung sind zentrale Elemente des Zeitmanagements. Ohne sie würde es einfach nicht gehen.

Doch sie sind nicht das, worum es sich dreht, oder zumindest drehen sollte.

Es war ein langer Weg für mich, aber mittlerweile plane ich sehr gerne. Und genau das macht das Planen auch zu etwas Gefährlichem für mich: Weil ich es gerne mache, mache ich es oft und habe auch keine Probleme damit weitere Pläne zu machen oder vorhandene Pläne anzupassen.

Ende letzten Jahres hat sogar ein Gedanke meine Überlegungen gekreuzt, der wirklich erschreckend ist, wenn er wahr wäre.

Ich habe gerade meine 90-Tage-Planung gemacht und musste ein paar Dinge umplanen, da habe ich mich plötzlich gefragt:

Kann es eigentlich sein, dass ich so gerne plane, dass ich meine eigenen Pläne selbst sabotiere, nur um dann erneut planen zu können - weil ich es ja so gerne mache.

Und seitdem lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los und ich schaue viel genauer hin, wenn ich Dinge umplanen muss.

Ich frage mich: Hätte ich das irgendwie verhindern können?

Ohne bewusste Priorisierung und Planung durchleben wir unsere Tage weitgehend reaktiv. Wir kümmern uns um die Dinge, die dringend sind und die am lautesten schreien.

Das ist sicher möglich, aber nicht unbedingt erfüllend.

Doch, worum geht es dann tatsächlich im Zeitmanagement - oder sagen wir lieber im ZeitStyle-Management?

Im Kern des ZeitStyle-Management geht es um deine Ergebnisse, die du vorweisen kannst. Denn deine Ergebnisse sind das, wogegen du dich messen lassen musst.

Und denke den Begriff "Ergebnis" weiter als deinen Umsatz oder die Anzahl der Kniebeugen, die du erreichst.

Mit Ergebnisse meine ich ebenso deine Beziehungen zu und mit anderen Menschen, deine Fähigkeiten, deine Gedanken und auch deine Gefühle!

Wie schneidest du ab in diesen Kategorien?

Ganz besonders deine Gefühle sind von zentraler Bedeutung in dieser Aufzählung. Sie sind sozusagen das übergeordnete Ergebnis: das Ergebnis der Ergebnisse, wenn du es so willst.

Du hast es mich vermutlich schon einmal sagen hören: Dein Leben besteht aus einer Aneinanderreihung von emotionalen Momenten.

Diese Momente erlebst du entweder mit negativen Gefühlen, mit positiven Gefühlen oder mit neutralen Gefühlen.

Unser Ziel als Fokus Fighter im ZeitStyle-Management ist es, die Momente mit positiven Gefühlen proaktiv und ganz bewusst zu vermehren, in dem wir unsere Zeit so investieren und nutzen, dass wir mehr dieser Momente haben.

Priorisierung und Planung sind zwei Methoden, um das zu erreichen. Sie sind aber nicht das, worauf es ankommt.

Das Herzstück ist ein erfolgreiches und erfülltes Leben, indem du tust, was du sagst.

... und, wenn du es einmal nicht machst, dann hast du dafür gute Gründe, die dir aber dennoch positive Momente bescheren.

Irrtum Nr. 3: Je komplexer das Zeitmanagement-System, desto wirkungsvoller.

Das ist einer meiner Lieblings-Irrtümer, weil ich zu Beginn - also, vor 17 Jahren, als ich gestartet habe mit Zeitmanagement - diesem ebenfalls erlegen bin.

Ich dachte: Wenn mein System schön komplex und kompliziert ist, dann bin ich am wirkungsvollsten, denn dann habe ich an alles gedacht und alles berücksichtigt.

Das ist jedoch Bullshit und ich möchte, dass du das weißt.

Dein Zeitmanagement-System muss weder komplex noch einfach sein. Es muss nur EIN Kriterium erfüllen: Es muss für dich funktionieren.

Ist das nicht der Fall ist das ganze System für den Eimer.

Orientiere dich also nicht an der Komplexität oder Einfachheit von Dingen, sondern an dem Nutzen, den du tagtäglich davon hast.

Wie gut unterstütz dich dein System das zu erreichen, was du dir vornimmst? Wie gut hilft es dir, deine wahren Prioritäten zu finden und diese dann auch fokussiert zu erledigen? Wie bringt es dich voran und sorgt für konsequenten, dauerhaften Fortschritt? Wie navigiert es dich durch ruhige Zeiten und wie durch besonders stressige Zeiten?

Das sind die Fragen, die du dir stellen darfst und nach denen du dein System aussuchen und aufbauen darfst.

Das beste Zeitmanagementsystem berücksichtigt deinen Lifestyle - und nicht umgekehrt. Es lässt nichts und niemanden unter die Räder kommen - am wenigsten dich selbst. Und es bringt dich dorthin, wo du hin möchtest - ganz egal, wie lange die Reise dauert.

Nachdem ich all das gesagt habe, rate ich dir dich immer wieder auf die Grundlagen und die vermeintlich einfachen Dinge zu konzentrieren. Oftmals scheitert es bereits an der Basis und darauf lässt sich weder ein einfaches noch ein komplexes System aufbauen.

Lass uns gemeinsam einmal ein paar Meter vom Boden abheben und diese Folge aus der Vogelperspektive betrachten.

Was sind denn all die Irrtümer?

Jeder einzelne reduziert deine Produktivität auf seine Weise. Jeder ist ein Gedanke oder sogar ein Glaubenssatz. Und jeder einzelne beeinflusst dein Handeln und Verhalten auf eine negative Art und Weise.

Zeitmanagement beginnt im Kopf. Denn, durch dein Denken und Handeln entstehend deine Gefühle - nicht durch Systeme, Werkzeuge oder Methoden.

Kozentriere dich auf diese Grundlagen, wenn du dein Zeitmanagementsystem neu oder erstmalig überdenkst.

Ein System, das jetzt ganz kurz deine Aufmerksamkeit möchte, ist das Abonnement und Bewertungssystem deiner Podcast-Plattform.

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Und gib der ZeitStyle Show deine ehrliche Bewertung, je höher desto besser. Denn dadurch verschaffst du dem Podcast mehr Sichtbarkeit und unterstützt andere diesen zu finden.

Danke, dass du dabei warst und bis zum nächsten Mal.

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